Geduld brauchen alle Bad Bevenser Bahnreisenden ab 9. Juni 2019: Sechs ICE werden dann nämlich nicht mehr in der Kurstadt halten. Als Grund nennt die DB-Fernverkehr AG in einer Reaktion auf eine Anfrage von Stadtdirektor Hans-Jürgen Kammer die zeitgleich stattfindende Sperrung der Schnellfahrtstrecke Hannover-Göttingen. Aufgrund der Fahrzeitverlängerung der Umleitungsstrecke durch das Leinetal fahren die einzelnen Fernverkehrslinien zwischen Hamburg und Hannover in anderen Fahrbahntrassen. Aus diesem Grund bedient die ICE-Linie 25 stündlich die Zwischenhalte Lüneburg, Uelzen und Celle. Ein Zusatzhalt in Bad Bevensen sei hingegen nicht realisierbar, da die Bahnsteiglänge in der Kurstadt für die eingesetzten Fahrzeuge der ICE-Linie 25 nicht ausreichend ist.
Erst im Fahrplan 2020 wird das bisherige Fernverkehrsangebot für Bad Bevensen wiederhergestellt – so das Versprechen der Bahn. Trotzdem bleibt Kammer besorgt: „Wir sehen die Gefahr, dass eine erst einmal vielleicht auch nur zeitlich begrenzte Streichung nicht wieder rückgängig gemacht wird.“
Bad Bevensen trifft es damit gleich in doppelter Hinsicht: Zum einen leiden die Berufspendler in Richtung Hamburg und Hannover, zum anderen reisen zahlreiche Gäste mit den schnellen Zugverbindungen in die Stadt. „Bad Bevensen ist mit seiner Jod-Sole-Therme und den zahlreichen Beherbergungsbetrieben führendes Mineralheilbad im norddeutschen Raum. Unsere Stadt ist zentraler Gesundheits-Tourismus-Standort in der Lüneburger Heide und auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen – auch per Schiene“, betont Bürgermeister Martin Feller.
Das Schreiben des Stadtdirektors an die Bahn wurde gleichzeitig auch an die politischen Vertreter in Land- und Bundestag versandt. Der CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Hillmer hat bereits reagiert und spricht von einer Fahrplanänderung für Bad Bevensen, „die die bisher wirksame ICE-Anbindung für eine ganze Pendlergruppe zunichtemachen würde“.
Die Bahn empfiehlt die Nutzung des Bahnhofs Uelzen und verweist auf die dortigen Direktverbindungen mit dem Metronom, die stündlich nach Hamburg und Hannover fahren. „Bad Bevensen ist damit ab Mitte des Jahres vom Fernverkehr abgeschnitten. Das Ausweichen auf die Bahnhöfe Lüneburg und Uelzen ist für viele der älteren Gäste, die auf eine gute und bequeme Zuganbindung angewiesen sind, nicht zumutbar. Wir bitten die Deutsche Bahn AG deshalb dringend, ihre Planung noch einmal zu überdenken“, so Stadtdirektor Kammer abschließend.