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Wenn ein Pferd zum Geschoss wird - Feuerwehren üben Rettung eines Großtiers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Pferdehuf verträgt sich nicht gut mit dem menschlichen Körper – was sich amüsant anhört, ist ein ernstgemeinter Hinweis von Tierarzt Dr. Klaus-Peter Neuberg aus Salzhausen. Im Feuerwehrhaus der Ortswehr Brockhöfe/Lintzel wird in der Theorie erläutert, was wenig später in der Praxis trainiert wird: die Rettung eines Großtiers. Nicht umsonst haben die Gemeindebrandmeister der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf vor einem dreiviertel Jahr ein lebensgroßes Kunststoff-Pferd angeschafft. An den Standorten Brockhöfe, Bad Bevensen, Ebstorf und Himbergen stehen allen Wehren Tierrettungsgeschirre zur Verfügung, in einem kleinen Waldabschnitt nahe Brockhöfe wird die Handhabung in der Praxis geübt. Um die Feuerwehrfrauen und –männer auf mögliche im Vorfeld unberechenbare tierische Reaktionen zumindest ein wenig vorzubereiten, hat Brockhöfes Ortsbrandmeister Olaf Venske den Salzhausener Tierarzt und Pferdewirtschaftsmeister Jannes Niemann-Laue eingeladen. „Ein so großes Tier wie ein Pferd oder eine Kuh kann zu einem unkontrollierbaren Geschoss werden“, schildert Neuberg, der diese Art der Ausbildung sehr positiv bewertet. Dann sind nicht nur die unmittelbaren Retterinnen und Retter gefährdet, sondern alle Personen in der Umgebung. Das Tier könnte auch auf eine nahegelegene Straße laufen und dadurch einen Unfall auslösen. Vieles ist denkbar und so werden die Feuerwehrfrauen und –männer für eine solche Rettungssituation sensibilisiert. Natürlich kann das Tier durch den Tierarzt medikamentös ruhiggestellt werden, wodurch die Arbeitssicherheit erhöht wird. Doch seien es die Emotionen der Eigentümerin oder des Eigentümers, die Umgebung und der Untergrund oder andere Tiere des Herdenverbandes; entscheidend bleibt, dass die Retterinnen und Retter immer in der Lage sind, ihr eigenes Risiko zu minimieren. „Menschenrettung vor Tierrettung“, bringt es Venske auf den Punkt. Und so sollte der Helm auf dem Kopf bleiben, denn so ein Pferdehuf kann am menschlichen Körper schlimme Verletzungen hinterlassen. Mit dem Ablauf der Übung zeigt sich Gemeindebrandmeister Sven Lühr zufrieden: „Es ist meiner Kenntnis nach das einzige Pferd dieser Art im Landkreis. Wir werden jetzt nach und nach unsere Ortswehren, die ein Tierrettungsgeschirr bekommen haben, in dessen Gebrauch schulen.“