In nahezu 60 Ländern weltweit herrscht Linksverkehr. Groß-Britannien ist das populärste Beispiel doch auch in Japan und Australien wird auf der linken Seite gefahren. Nun gesellen sich die beiden Freibäder der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf dazu. Im Waldemar Ebstorf und im Rosenbad in Bad Bevensen wird in diesem Jahr links geschwommen. Die Ursache liegt im Umgang mit der Corona-Pandemie. Eigentlich sollte das Rosenbad schon längst geöffnet sein und das Waldemar noch eine Schwimmalternative in der Halle sein. Doch seit dem 16. März ist das Hallenbad geschlossen und es war klar, dass die Freibäder Anfang Mai nicht öffnen dürfen. Doch mit den ersten Lockerungen ist nun auch absehbar, wann das Land Niedersachsen eine Öffnung der Freibäder zulässt. Unter Corona-Bedingungen wird das Rosenbad am Dienstag, 2. Juni, geöffnet, das Waldemar eine Woche später am 9. Juni. „Unsere Bäder werden von sehr vielen Menschen geschätzt“, weiß Samtgemeindebürgermeister Martin Feller. Doch die Gäste der beiden Bäder müssen sich umstellen. Die großen Schwimmerbecken und die Kinderbecken sind geöffnet. Auf Springerbecken und Rutschen müssen die Badegäste verzichten. Ins Bad darf nur, wer sich namentlich erfassen lässt. Die gewohnten Umkleiden und Duschen bleiben verschlossen. In Bad Bevensen werden nur die Anlagen unter dem Springerbecken nutzbar sein, im Waldemar stehen zwei mobile Umkleiden bereit. Der wohl gravierendste Einschnitt wird die Zahl der zulässigen Besucher sein. Es liegen zwar bislang noch keine konkreten Vorgaben der Landesregierung vor, nach den zugrunde gelegten Fachempfehlungen dürfen aber im Rosenbad nur 180 Personen gleichzeitig hinein, ins Waldemar 300. Nur so können die notwendigen Abstände eingehalten werden. Berechnet werden die Zahlen anhand der Wasser- und Liegefläche.
Die Öffnungszeiten bleiben vorerst wie gehabt 10 bis 19 Uhr, am Mittwoch im Rosenbad und am Donnerstag im Waldemar bis 20 Uhr. Montags sind beide Bäder geschlossen.
Schul- und Vereinsschwimmen kann aktuelle nicht angeboten werden, die Frühschwimmer aus dem Rosenbad sind aktuell dabei, ein Hygienekonzept zu erarbeiten. „Wir wollen trotz der besonderen Situation möglichst vielen Menschen ermöglichen, Schwimmen zu können“, betont Feller. Auch gerade mit Blick auf die Sommerferien will die Samtgemeinde den Badbetrieb anbieten. Angesichts der niedrigen Zahl der Besucher, die insbesondere das Rosenbad zeitgleich nutzen dürfen, behält sich die Samtgemeinde vor, zu den Sommerferien eine stundenweise Einlassbeschränkung vorzunehmen. Feller: „Durch diesen Wechsel soll möglichst vielen Menschen die Nutzung der Schwimmbäder ermöglicht werden. Außerdem können jeweils zwischen den Schichten notwendige Hygienemaßnahmen vorgenommen werden.“
Natürlich werde genau beobachtet, wie sich die Pläne in der Praxis bewähren und die Einlassbeschränkungen dementsprechend angepasst. „Es ist klar, dass die Situation bei einigen für Unmut sorgen kann“, befürchtet der Samtgemeindebürgermeister. Allein schon durch die namentliche Erfassung jedes Badegastes droht eine entsprechende Wartezeit beim Einlass. Aber: „Der Alltag ist im Moment schwer genug, deshalb wollen wir mit den beiden Bädern ein alternatives Sport- und Freizeitangebot für alle bieten.“ Und sich künftig auf den Linksverkehr im Schwimmbecken einzustellen, dürfte eine der leichteren Aufgaben sein.