Gesundheitsstandort mit Jod-Sole-Therme, Kurhaus und vielfältigen Veranstaltungen: So präsentiert sich die Stadt Bad Bevensen. In erster Linie ist das Programm auf die ältere Generation ausgelegt. Beim Stadtfest und anderen Veranstaltungen gelingt es der Bad Bevensen Marketing GmbH, dass alle Generationen gemeinsam feiern. Trotzdem: Die Jugendlichen fühlen sich in der Kurstadt so manches Mal nicht erhört oder zu kurz gekommen. „Dem ist nicht so“, betont Bürgermeisterin Gabriele Meyer. Natürlich kann die Stadt keine Diskothek betreiben oder dafür sorgen, dass angesagte Modeläden oder Fast-Food-Ketten in der Innenstadt ihr Geschäft eröffnen. Aber: Jugendliche können sich politisch einbringen. Seit 2008 gibt es das Jugendparlament – Jugendliche haben damit Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte. „Wir versprechen uns neue Blickwinkel und frische Ideen“, sagt Stadtdirektor Martin Feller. Am Donnerstag, 6. Februar, um 13:30 Uhr bildet sich das Jugendparlament in seiner konstituierenden Sitzung neu. Die zwölf Mitglieder – Durchschnittsalter 12,3 Jahre – wählen dann ihre Vorsitzende oder ihren Vorsitzenden und legen fest, wer an den Sitzungen der Ratsausschüsse teilnehmen wird. Schließlich haben die Vertreter des Jugendparlaments ein eigenes Antragsrecht. Das bedeutet, dass Beschlüsse des Jugendparlaments in Angelegenheiten der Stadt Bad Bevensen, für die der Verwaltungsausschuss oder der Rat der Stadt zuständig sind, auch als Tagesordnungspunkte in diesen Gremien behandelt werden.
Ein ganz konkretes Beispiel ist das Multifunktionsfeld. Das Spielfeld wird auf dem Kunststoffplatz der Fritz-Reuter-Schule neben dem Bauhof der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf entstehen. Ursprünglich bestand der Wunsch eine Skateranlage zu errichten. Doch nach einer schwierigen Standortsuche zog einige Zeit ins Land. In dieser Zeit wechselte die Besetzung des Jugendparlaments und damit auch die Vorstellung der jugendlichen Abgeordneten. Aus einem Skateranlage wurde die Multisportanlage. „Der Vertrag mit dem Landkreis Uelzen als Grundstückseigentümer ist generell in trockenen Tüchern, lediglich letzte Details befinden sich noch in der Abstimmung“, schildert Ordnungsamtsleiter Lothar Jessel den aktuellen Projektstand.
Entstehen wird die Multisportanlage unweit des Jugendzentrums – ein weiterer Baustein der Stadt in puncto Jugendarbeit. „Wir haben im vergangenen Jahr über 10.000 Besucher gehabt“, freut sich JuZ-Leiter Niels Tümmler vom Lebensraum Diakonie e.V. – Betreiber des Jugendzentrums. Mit einem umfangreichen Programm ist das JuZ Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche aus dem Stadtgebiet. Graffiti-Projekte, Kanutouren, Musik, Basteln, Werken und die verlässliche Ferienbetreuung sorgen für ein volles Haus. Neben Tümmler sind aktuell acht Ehrenamtliche sowie ein Bundesfreiwilliger und Praktikanten die Ansprechpartner vor Ort. Billard, Tischtennis, Airhockey und eben auch Fußball kicken oder Basketball auf dem benachbarten Kunststoffplatz oder in der kleinen Sporthalle der Fritz-Reuter-Schule gehören ebenfalls zu den Angeboten. Workshops und Veranstaltungen werden regelmäßig auf der Facebook-Seite des „JuZBB“ (@juzbevensen) oder auch auf Instagram veröffentlicht.
Vom Lebensraum Diakonie e.V. stammt auch Sandra Katheininger. Sie ist Streetworkerin in Uelzen und seit kurzem auch hin und wieder in Bad Bevensen unterwegs, um einen möglichen Bedarf für die Kurstadt einzuschätzen.
„Wir haben ein offenes Ohr für alle Altersgruppen“, betonen Bürgermeisterin Meyer und Stadtdirektor Feller, die sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Jugendparlament freuen.