Im schlimmsten Fall wird das Naturbad Wriedel im gesamten kommenden Jahr geschlossen bleiben müssen. Der Grund: Ein gewaltiger Starkregen hat am 15. Oktober so drastische Spuren der Verwüstung hinterlassen. Das Schwimmbecken war voller Schlamm das Regenerationsbecken bedrohlich beschädigt. Die Schlammlawine ins Schwimmbecken ist nur deshalb so drastisch ausgefallen, weil die Rüben auf dem benachbarten Acker frisch gerodet worden sind. „Wir waren entsetzt, als wir das ganze Ausmaß gesehen haben. Die Wiederherstellung ist nicht nur mit erheblichen Kosten verbunden, von denen wir nicht wissen, wie wir als Förderverein das stemmen sollen, sondern auch mit sehr viel Arbeit“, so der Vorsitzende des Vereins Naturbad Wriedel Hauke von Hörsten. Umso erfreulicher ist der Einsatz der Vereinsmitglieder, die das Schwimmbecken an den folgenden Tagen mit helfenden Händen sehr sorgsam vom Schlamm befreit haben. „So konnten wir zeitnah mit dem Wiederbefüllen des Beckens beginnen“, erklärt von Hörsten.
Ein weiteres Problem des Naturbads: Das Ökosystem in dem geschlossenen Kreislauf zwischen Schwimmbecken und Regenerationsbecken ist durch den Zwischenfall erheblich beeinträchtigt worden. Auch das neue Trinkwasser im Schwimmbecken wird durch den hohe Phosphatgehalt und die niedrige Temperatur ein Problem für die Mikroorganismen im Regenerationsbereich darstellen. „Zur Senkung des Phosphatgehaltes im Trinkwasser wird eine Fällung und zur Reduzierung der Algenbildung Aktivsauerstoff eingesetzt werden“, erläutert der Vereinsvorsitzende, „dennoch hoffen wir vor allem auf die Selbstheilungskraft der Natur.“ Zur Vermeidung weiterer Schäden durch Starkregen soll eine Wasserführung aus Blechen an der vorhandenen Zaunanlage entlang des Parkplatzes, verbunden mit einer Verstärkung der Fundamente der Zaunpfosten, errichtet werden.
Alles in allem entstehen Kosten, die derzeit nur grob geschätzt werden können. Sie übersteigen jedoch das Budget des 1000 Mitglieder starken Fördervereins. „Wir haben bereits neben den helfenden Händen Spenden in Höhe von 3300 Euro erhalten“, freut sich von Hörsten. Auch die Volksbank hat sich erkenntlich gezeigt. Wriedels Bürgermeister Jörg Peter sieht die Unterstützung mit Begeisterung und betont: „Jeder Euro zählt.“
Die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf zeigt sich ebenfalls schnell solidarisch. Im Samtgemeindeausschuss am Donnerstag war man der Meinung, den Naturbad-Verein über den jährlichen Zuschuss in Höhe von 10.000 Euro hinaus finanziell unter die Arme zu greifen. Diskutiert wird lediglich noch über die Höhe des Zuschusses. Dies erfolgt am Montag in der Sitzung des Ausschusses für öffentliche Einrichtungen (Bäder, Bibliotheken) der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf im Rahmen der Haushaltsberatungen.
„Wir alle wissen, wie wertvoll dieses Naturbad nicht nur für die Samtgemeinde sondern für die ganze Region ist. Deshalb freue ich mich, dem Bad und dem Verein unsere volle Unterstützung zusichern zu können“, sagt Samtgemeindebürgermeister Martin Feller, der sich von Hauke von Hörsten vor Ort die Schäden hat zeigen lassen.
Wer ebenfalls Geld für das Naturbad spenden oder sich mit seiner Arbeitskraft einbringen will, kann sich bei Hauke von Hörsten unter Telefon (05829) 988708 melden.