„Deutsches Badewesen in vergangenen Tagen“ lautet der Titel des Buches von Alfred Martin, das der frühere Stadtdirektor Hans-Bernd Kaufmann dem aktuellen Stadtdirektor Hans-Jürgen Kammer für das Stadtarchiv überreicht. „Das 1906 erschienene Buch ist antiquarisch nicht besonders wertvoll, hat jedoch für das Heilbad Bad Bevensen durch die im Buch enthaltene Widmung durchaus eine ortsgeschichtliche Bedeutung“, erläutert Kaufmann.
„Aus meinem Nachlass übereignet! Herrn Dr. Bauer-Tertius. Dr. Dumrese. Bad Bevensen.“ Lautet der handschriftliche Eintrag ohne Datum. Dieser Eintrag erinnert an den Internisten und Badearzt Dr. Joachim Dumrese (1910 bis 1979), dem ab dem 1. Januar 1964 unter anderem die ärztliche Aufsicht über das städtische Kurmittelhaus übertragen worden war. Dr. Dumrese engagierte sich zudem nach dem Erstellen der Analysen des 1964 gefundenen Solevorkommens für die Nutzung der Quelle für die Entwicklung Bad Bevensens und war maßgeblich an der staatlichen Anerkennung der Stadt als Kneipp-Kurort beteiligt. Darüber hinaus führte Dr. Dumrese die Terrainkuren ein.
Dr. Jost Bauer-Tertius (1940 bis 2007), Facharzt für Orthopädie und Badearzt, Ärztlicher Direktor der Diana-Klinik, gründete 1995 zusammen mit Kaufmann, der auch Geschäftsführer der damaligen Kurgesellschaft Bevensen GmbH war, das Lehr- und Forschungsinstitut für Balneologie, Rehabilitation und Physikalische Therapie. Dort wurden Ärzte zur Erlangung der Zusatzbezeichnung „Physikalische Therapie und Balneologie“ geschult Die ärztliche Leitung dieser Kurse oblag Dr. Bauer-Tertius, dem insbesondere der Einsatz der balneologischen Heilmittel – insbesondere der Bevenser Thermal-Jod-Sole – am Herzen lag. Das Institut wurde allerdings aufgrund der Veränderungen der Bestimmungen der Weiterbildungsordnung für Fachärzte 2006 aufgelöst.
„Zu den Referenten dieser Kurse gehörten namenhafte Balneologen aus ganz Deutschland, von deren Wissen die Kurgesellschaft Bad Bevensen und damit die Entwicklung der Jod-Sole-Therme und die Verwendung des ortstypischen Heilmittels, erheblich profitieren konnte“, so Kaufmann.
Das Buch mit der persönlichen Widmung wird seinen Platz im Archiv der Stadt Bad Bevensen im Keller des Rathauses an der Lindenstraße finden.