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Den Blick weiter nach vorn - zehn Jahre Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf: Neuer Rat konstituiert sich am 4. November

Wir befinden uns im Jahre 2011. Die Kassen der Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf, des Klosterflecken Ebstorf und bei der Samtgemeinde Bevensen insbesondere der Stadt Bad Bevensen sind leer. Was also tun? Weitermachen wie bisher? Nein! Aus den beiden Samtgemeinden wird durch eine Fusion die Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf. Und die hat neun Jahre später dank der konsequenten Umsetzung der Konsolidierungsmaßnahmen ihr Ziel erreicht: eine nachhaltige Verbesserung des Haushalts – der Kupferkessel ist nicht mehr leer. Als sich der erste Rat der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf fast auf den Tag genau vor zehn Jahren im Klosterflecken Ebstorf konstituiert, da sitzt zwischen den 36 Ratsmitgliedern auch der heutige Samtgemeindebürgermeister Martin Feller. „Das Ziel war vorgegeben“, zieht er heute Bilanz. Und das heißt für alle Ratsmitglieder: Entbehrungen, schwere Entscheidungen treffen, auf die Finanz-Bremse treten und eben auch alle von der Notwendigkeit dieser Maßnahmen zu überzeugen. Hier und da blitzt noch der anfangs große Graben zwischen den ehemaligen eigenständigen Samtgemeinden auf. Dann werden die Diskussionen manchmal auch emotional und weniger sachlich geführt. „Wir müssen uns davor hüten, in Kirchturmdenken zu verfallen“, warnt der Samtgemeindebürgermeister vor einem Kampf der Häuptlinge. Nun, zehn Jahre später und im Jubiläumsjahr des Landes Niedersachsen, wird am Donnerstag, 4. November, ab 18 Uhr der Rat der Samtgemeinde in neuer Zusammensetzung die nächsten fünf Jahre die Geschicke der Kommune lenken. Dann heißt es den Blick nach vorn zu richten. Die Voraussetzungen sind trotz der Corona-Pandemie andere als noch vor zehn Jahren. Die Kassenlage lässt Investitionen mit erheblichem Umfang zu: Umsetzung Brandschutzbedarfsplan mit dem Bau neuer Feuerwehrhäusern und Fusion von Ortswehren, Ganztagsschulen oder Wald@mar-Sanierung.

Das sieht bis 2015 noch anders aus. Ab diesem Jahr allerdings sind nur noch wenige Gemeinden im Minus. Ab 2017 schreiben erstmals alle Gemeinden inklusive der Samtgemeinde schwarze Zahlen und können nach und nach alte Restfehlbeträge ausgleichen. Und auch die Samtgemeindeumlage – also das Geld, das die 13 Mitgliedsgemeinden jährlich an die Samtgemeinde zahlen – ist seit dem Jahr 2012 von 34 Punkten im Alten Amt Ebstorf und 32 Punkten in Bevensen auf inzwischen 22,5 Punkte abgesenkt. Die Gemeinden haben dadurch einen größeren finanziellen und damit gestalterischen Spielraum bekommen. Die Samtgemeinde selbst konnte in den Jahren bis 2019 sogar Rücklagen erwirtschaften, die wieder an die Gemeinden ausgeschüttet wurden. Es sähe also rosig aus für den neuen Rat, wäre da nicht die aktuell unberechenbare Corona-Lage, welche zum Teil zu erheblichen Einbrüchen bei manchen Gemeinden geführt hat.

Anders als im November 2011 werden die Ratsmitglieder aufgrund der Corona-Lage nicht im Unteren Krug eng beieinandersitzen. Im Kurhaus Bad Bevensen stehen die Tische im vorgegebenen Abstand und die Zahl der Zuschauer ist arg beschränkt. Das liegt in erster Linie daran, dass 22 Ratsmitglieder aus der bisherigen Kommunalwahlperiode verabschiedet werden und dementsprechend weniger Plätze für Gäste bereitstehen. Deshalb empfiehlt Samtgemeindebürgermeister Martin Feller, die Sitzung im Livestream der Samtgemeinde auf Youtube zu verfolgen. Im Kurhaus besteht die Gefahr, keinen Platz mehr abzubekommen.