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Mehr Müll auf den Straßen - Bauhof der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf kämpft gegen Auswirkungen der Corona-Pandemie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer Greifzange sammelt Jan-Philip Mielmann Getränkepackungen aus Plastik und Aluminium im Wilhelms-Park auf. Sie landen erst in seinem schwarzen Müllbeutel und werden dann vom Mitarbeiter des Bauhofs der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf in die Ladefläche seines Abfallsammelfahrzeugs gekippt. Den gleichen Weg nimmt der Inhalt der öffentlichen Mülleimer. Mit einem kleinen Inbusschlüssel löst er die Metallkörbe von den Halterungen und befestigt sie anschließend wieder. „Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Müllaufkommen spürbar erhöht“, stellt Mielmann fest. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen: Die eingesammelte Menge von Plastik, anderen Leichtverpackungen sowie Glas ist 2020 tatsächlich um jeweils rund sechs Prozent gestiegen. Das ergibt eine Umfrage des Bundesverbandes der Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen.

Insbesondere gebrauchte Mund-Nasen-Schutz-Masken landen in den Büschen und Straßen der Kurstadt und dem gesamten Samtgemeinde-Gebiet. Dabei unterstellt Mielmann den Verursachern nicht automatisch böse Absicht: „Die fallen auch mal unbemerkt aus der Hosentasche oder beim Aussteigen aus dem Auto auf den Boden.“ Trotzdem wären er und das Team des Bauhofs dankbar, wenn die Masken stattdessen direkt im Mülleimer landen würden. „Auch unsere kleine Kehrmaschine kämpft mit den OP-Masken“, weiß Bauhofleiter Wolf-Marcus Knape. Normalerweise sammelt sie die Blätter und den üblichen Straßenmüll in den Gossen auf, jetzt finden sich vermehrt Mund-Nasen-Bedeckungen. Doch nicht nur die Masken sind ein Problem. Die Bauhof-Mitarbeiter kämpfen auch zunehmend gegen Verpackungsmüll aus Restaurants. „Die Leute können zum Essen nicht in Restaurants und holen sich ihr Essen ab“, schildert Knape. Und so landen Pizza-Kartons in den öffentlichen Mülleimern – oder eben unter der Parkbank.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Wir sind ein Kurort und der Tourismus fährt jetzt langsam wieder hoch. Da wäre es schön, wenn alle wieder darauf achten, unnötigen Müll zu vermeiden“, mahnt Stadtdirektor Martin Feller. Den Appell als Stadtdirektor unterstreicht er auch in seiner Funktion als Samtgemeindebürgermeister. Schließlich muss der Bauhof regelmäßig ausrücken und „wilden Müll“ einsammeln. Autoreifen, alte Sofas, Schränke und gepackte Müllsäcke landen in den Wäldern oder Wegesrändern und schädigen Natur und Umwelt. Regelmäßig wird wilder Müll auch direkt neben Altkleider- oder Glascontainern abgelagert, was insbesondere für Anwohner äußerst unangenehm ist und Schädlinge anlocken kann. „Das Ablagern von wildem Müll stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Per Gesetz können solche Taten mit einem Bußgeld bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Je nach Art und Menge der Abfälle kann sogar ein Straftatbestand erfüllt sein“, so Alexander Krüger, Leiter des Umweltamtes des Landkreises Uelzen. In derartigen Fällen komme eine mehrjährige Haftstrafe in Betracht. Und wer sich schon die Mühe macht und seinen Sperrmüll auf einen Anhänger lädt, um ihn im Wald zu entsorgen, der kann auch zum Wertstoffhof nach Oldenstadt oder zum Entsorgungszentrum nach Borg fahren.

Jan-Philip Mielmann und seine Kollegen drehen auch künftig ihre Runden durch Bad Bevensen. Übrigens auch sonntags, denn gerade am Wochenende quellen die Mülleimer in kurzer Zeit über.