Normalerweise stehen Heiko Förstel und Peter Müller am Rand des Schwimmbeckens. Sie bringen Kindern Schwimmen bei, beaufsichtigen die Gäste oder kontrollieren die Technik. Doch haben sich ihre Arbeitsaufgaben durch den Corona-bedingten Lockdown völlig verändert, schließlich bleibt das Ebstorfer Wald@mar geschlossen. Zwar haben Badleiter Dominik Wolf und sein Team trotz der Schließung einiges im Hallenbad zu tun: „Wir haben den Keller saniert und neue Unterwasserscheinwerfer eingebaut“, schildert Wolf. Im Zuge des Lockdowns ist zudem eine Sauna erneuert worden. Und das Bäderteam hat sich in den Außenbereichen des Rosenbades Bad Bevensen und Wald@mar ausgetobt: Hecken wurden geschnitten und Pflastersteine neu verlegt. Arbeiten, die sonst durch den Bauhof der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf oder durch Fremdfirmen hätten erledigt werden müssen.
Doch auch außerhalb der Bäder ist das Team im Einsatz: Eine Woche lang hat beispielsweise Ruben Artinger den Landkreis Uelzen beim Aufbau des Impfzentrums unterstützt. Aber auch im Fachbereich Bürgerservice & Öffentliche Ordnung werden die Bad-Beschäftigten benötigt. Seien es in der Telefonzentrale, Kontrollgänge in Bad Bevensen oder die Überarbeitung von Hygienekonzepten der Friedhofskapellen. Und im Fachbereich Finanzen hilft Sören Vollbrecht bei der Archivierung.
Ab Montag wartet eine neue Aufgabe: Dann werden die Fachangestellten für Bäderbetriebe im Fahrdienst zum Impfzentrum des Landkreises Uelzen eingesetzt. „Wir haben einen ergänzenden Fahrdienst für alle Einwohnerinnen und Einwohner der Samtgemeinde Bevensen-Ebstorf, die über 80 Jahre alt sind, eingerichtet“, informiert der zuständige Sachbearbeiter Torsten Moritz vom Fachbereich Bürgerservice & Öffentliche Ordnung. Informationen und Anmeldung gibt es unter Telefon (05821) 89-400.
Informiert wurden die über 80-Jährigen übrigens per Brief, der dem Schreiben des Landkreises Uelzen beigefügt war. Und auch hier hat das Bäder-Team wieder seine Finger im Spiel, denn schließlich mussten die über 3000 Briefe verpackt und zugeklebt werden. Das Anschreiben des Kreises an alle über 80-Jährigen wurde über das Rathaus der Samtgemeinde und unter Verwendung der dortigen Meldedaten verschickt. Darin wurde schriftlich informiert, wie ein Impftermin vereinbart werden kann und wie der Impfvorgang ablaufen wird. Der Landkreis Uelzen weist darauf hin, dass alle Personen ab einem Alter von 80 Jahren auch dann impfberechtigt sind, wenn sie kein solches Schreiben erhalten haben. Natürlich kann dann auch das ergänzende Fahrangebot der Samtgemeinde für Einwohnerinnen und Einwohner der Samtgemeinde in Anspruch genommen werden. „Der Landkreis Uelzen bietet für Pflegebedürftige und schwerbehinderte Personen einen Beförderungsschein zum Impfzentrum Uelzen an“, informiert Samtgemeindebürgermeister Martin Feller. Deshalb gilt das Angebot der Samtgemeinde als eine Ergänzung zu den bestehenden Möglichkeiten. Aber der Zeitaufwand für Förstel und Müller ist nicht zu unterschätzen. Für eine Hin- und Rückfahrt planen sie mit einer Zeitspanne von rund drei Stunden. Vom Ebstorfer Schwimmbad starten sie mit dem Dienstwagen der Samtgemeinde und holen die entsprechende Person zuhause ab – je nach Wohnort bis zu einer halben Stunden Fahrt. Dann geht es zum Uelzener Impfzentrum. Eine weitere halbe Stunde. Für das Impfen müssen dann noch rund 45 Minuten vor Ort eingeplant werden, dann folgt die Fahrt zurück. Anschließend muss das Auto desinfiziert werden, bevor es wieder weitergehen kann. „Wir wollen einen kleinen Teil dazu beitragen, dass wir wieder in ein Stück weit Normalität zurückkehren können“, sagen Förstel und Müller auch mit Blick auf den Badbetrieb. Dass allerdings in diesem Halbjahr noch das Hallenbad öffnen wird, bezweifeln beide ganz stark.
Die Terminregistrierung erfolgt über die Impf-Hotline und über das Impf-Portal des Landes Niedersachsen. Hier werden Ihnen auch alle Fragen zum Impfen beantwortet: (0800) 9988665 (Montag bis Samstag: 8 bis 20 Uhr).