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Stadt Bad Bevensen verhängt Haushaltssperre - Massiver Einbruch der Erträge: Corona-Krise trifft insbesondere Gastronomie und Übernachtungsbetriebe

Insbesondere das Ausbleiben der Gästebeiträge setzt der Stadt Bad Bevensen erheblich zu. Geplant waren hier 800.000 Euro. Erzielt werden konnten durch die Corona-Krise aber lediglich die Gästebeiträge der eher gästeschwachen Monate Januar und Februar. Die Folge: Die Stadt verhängt eine Haushaltssperre.

„Bad Bevensen lebt vom und mit dem Tourismus. Ein Ausbleiben von Gästen hat vielfältige Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Stadt“, erläutert Stadtdirektor Martin Feller. Ein Großteil des Stadthaushalts speist sich aus Abgaben, die von den Gastronomie- und Übernachtungsbetrieben sowie deren Zulieferbetrieben geleistet werden. Auch ist der Einzelhandel ungleich stärker abhängig vom Tourismus als dies in anderen Gemeinden der Fall ist.

Doch seit Mitte März verzeichnen diese Betriebe so gut wie keine Einnahmen. Ebenfalls betroffen sind die Handwerksbetriebe – zumindest was den Innenausbaubereich betrifft. „Die Folge ist ein massiver Einbruch der Gewerbesteuer“, so Feller. Aufgrund von Kurzarbeit und betriebsbedingten Kündigungen wegen der Pandemie droht der Stadt auch ein spürbarer Rückgang des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer und durch Schließung der Spielhallen fehlen Erträge aus der Vergnügungssteuer. Auch andere Einnahmequellen wie Gebühren fürs Parken sinken durch die Corona-Pandemie. Deshalb hat der Stadtdirektor nun die Reißleine gezogen und eine Haushaltssperre verhängt. Das bedeutet, dass mit sofortiger Wirkung alle freiwilligen Leistungen sowie Aufwendungen und Auszahlungen für nicht unabdingbare Unterhaltungsmaßnahmen gesperrt werden. Ebenfalls davon betroffen sind neue Investitionsmaßnahmen. Ausdrücklich ausgenommen sind die Investitionen für den der Wohnmobilstellplatz an der Jod-Sole-Therme und den Rollatorparcours. Für beide Vorhaben erhält die Stadt Zuschüsse. „Wir blicken natürlich auch auf die Zeit nach der Corona-Krise. Beide Projekte sind für die touristische Infrastruktur und Entwicklung des Kurortes äußerst relevant“, erklärt der Stadtdirektor. Feller weiter: „Wenn wir es klug anstellen, jetzt den Haushalt diszipliniert führen, dabei aber den Blick auf die Zukunft richten, die für ein Wiederanfahren des Tourismus wichtigen Strukturen stützen und Maßnahmen treffen, kann sich daraus eine große Chance für das Heilbad Bad Bevensen ergeben. Nach der Krise wird Deutschlandurlaub noch mehr im Trend sein als vorher. Wir haben die Chance mit naturnahen, regionalen Gesundheitsangeboten durchzustarten.“

Ab sofort gilt allerdings: Keine Auszahlung für neue Maßnahmen oder Zahlung freiwilliger Zuschüsse. Die weiteren Ausgaben der Stadt werden auf das Notwendigste beschränkt. Die Haushaltssperre gilt bis zu einer Verbesserung der finanziellen Entwicklung oder bis zum Erlass einer Nachtragshaushaltssatzung.